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Wie kann der Kopfstand gelernt und praktiziert werden?

Häufig wird im Yoga der Kopfstand als der König der asanas bezeichnet. Beim Studium des Kopfstandes in verschiedenen Yogarichtungen bin ich auf eine interessante Aussage von Heinz Grill zum Kopfstand gestoßen:

„Diese Stellung darf als der König für alles Formerleben und Formfühlen bezeichnet werden.“ (aus Heinz Grill, Der freie Atem und der Lichtseelenprozess, S. 145)

Welche Form kann im Kopfstand erlebt werden? Es zeigt sich eine vertikale Linie, die am Kopf beginnt und nach oben zu den Füßen aufsteigt. Genauer gesagt sieht man bei der Betrachtung des Bildes, dass der Körper von der Mitte des Kopfes, über die Schultern, die Hüfte und die Beine bis in die Knöchel exakt im Lot steht.

Interessant ist, dass das Bewusstsein die Form gegenüber dem Körper erlebt, der Körper wird zur Außenwelt. Dies ist vergleichbar mit der Betrachtung der Form eines Gegenstandes z.B. eines Tisches.

Wie muss aber das Bewusstsein aktiv werden, dass die Form – die vertikale Linie im Kopfstand – auch wirklich erlebt wird?

Durch eine objektive Betrachtung des Bildes wird die Form erkannt, dann wird die Form denkend nachvollzogen und in der Vorstellung neu geschaffen. Aus der Vorstellung der vertikalen Linie wird schließlich der Körper in detaillierten Schritten in die Form geführt.

In dem Erleben und Fühlen der vertikalen Form wird das Bewusstsein oder die Seele angesprochen. Mit der äußeren Form wird ein Gegenüber erlebt, eine Beziehung aktiv geschaffen und ein neues Erleben, das aus der Form kommt, bereichert die Seele.

Wie ist die gesundheitliche Wirkung?

Das Erleben einer Form, sei es im Kopfstand, oder allgemein, schenkt grundsätzlich eine bessere psychische Stabilität. Bei einem längeren  Spüren nach Innen in die eigenen Gefühlswelten  geht meist die „Form“ und die Außenorientierung verloren. Ohne Außenorientierung erlebt sich der Mensch wie auf sich selbst zurückgeworfen mit oft destabilisierenden Tendenzen.

Kontraindikationen:

Hoher Blutdruck, Probleme der Halswirbelsäule, Augen- und Ohrenkrankheiten, Kopfverletzungen.

Die Ausführung des Kopfstandes

Beim Kopfstand soll eine vertikale Form entstehen, die jedoch nicht starr oder fixiert ist. Idealerweise erlebt sich der Übende in einer vertikalen, nach oben aufstrebenden Kraftlinie. Diese Kraftlinie hat ihren Bewegungsansatz und Halt im unteren und mittleren Rumpf. Die Dynamik fließt vom Brustkorb in die Hüften und sanfter werdend in die Oberschenkel.

Die einzelnen Schritte sind auf den Fotos beschrieben.

Wenn Sie Angst vor dem Umfallen haben, können Sie mit einer zweiten Person üben oder ausreichend Decken unterlegen.

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