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Über die Geduld

Man muss den Dingen die eigene, stille ungestörte Entwicklung lassen, die tief von innen kommt und durch nichts gedrängt oder beschleunigt werden kann, alles ist austragen – und dann gebären…

Reifen wie der Baum, der seine Säfte nicht drängt und getrost in den Stürmen des Frühlings steht, ohne Angst, dass dahinter kein Sommer kommen könnte.

Er kommt doch!

Aber er kommt nur zu den Geduldigen, die da sind, als ob die Ewigkeit vor ihnen läge, so sorglos, still und weit…

Man muss Geduld haben

Mit dem Ungelösten im Herzen, und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben, wie verschlossene Stuben, und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind.

Es handelt sich darum, alles zu leben. Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich, ohne es zu merken, eines fremden Tages in die Antworten hinein.

Max Mustermann

Geduld – wie kann sie geübt werden?

Zur Übung der Geduld gibt Rudolf Steiner (1861-1925) z.B. folgende Meditation:

„Ein anderes Zauberwort für den esoterisch Strebenden ist Geduld. Man betrachte sich die Sonne; man stelle sich den Geist der Sonne vor, wie er Tag für Tag die Sonne auf- und untergehen macht, wie er das nun schon seit Jahrmillionen tut und für noch undenklich lange Zeiten tun wird, um die Erde ihrer Bestimmung entgegenzuführen. Da hinein, in diese Geduld versetze man sich und denke dann nicht, wenn eine Übung nach drei, vier, fünf Jahren noch keine Wirkung hat, die Übung sei wirkungslos.“ (Lit.: GA 266b, S. 26)

An anderer Stelle beschreibt Rudolf Steiner wie der Lernende Ungeduld bemeistern kann:

„Es nützt auch nichts, wenn man diese Ungeduld nur in gewöhnlichem Sinne des Wortes bekämpft. (…..) Nur wenn man sich einem ganz bestimmten Gedanken immer wieder hingibt, ihn ganz sich zu eigen macht, erreicht man etwas. Dieser Gedanke ist: „Ich muß zwar alles tun zu meiner Seelen- und Geistesausbildung, aber ich werde ganz ruhig warten, bis ich von höheren Mächten für würdig befunden werde zu bestimmter Erleuchtung.“ (…..) (Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten, S. 77, Rudolf Steiner Verlag, 13. Auflage 2014)

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